Schiebebühne



Für mein geplantes BW fehlt mir noch eine Schiebebühne für die Lokschuppen der Dieselloks. Schiebebühnen gibt es von Minitrix oder gebraucht von Brawa. Bei der von Minitrix ist die Grube zu tief, die von Brawa gibt es nur noch gebraucht. Die von Minitrix ist auch sehr teuer. Bei beiden gefällt mir nicht, das die "Laufräder" keine Räder, sondern Zahnräder sind und auf einer sichtbaren Zahnstange laufen. Ich wollte mal ein anderes Antriebskonzept testen. Als erstes braucht man natürlich wie der Name schon sagt eine Schiebebühne. Mir fiel auf, das die Pola Stahlbrücke (Artikel 320373) wie eine Schiebebühne aussieht. Zum Glück hatte ich gerade bei EBAY zwei Bausätze dieser Brücke ersteigert. Also erstmal acht Laufräder aus Neusilber gedreht (Durchmesser 5mm) mit Spurkranz in der Mitte (vorsichtshalber ein paar mehr als die benötigten acht).



Damit das Rad hinterher nicht eiert, habe ich die Achsbohrung auf der Uhrmacherdrehmaschine gebohrt.











Die Radhalterung besteht aus einem Messing U-Profil und einem Messing Rechteckprofil, die zusammengelötet werden.











Die Achsen bestehen aus Zylinderstiften (DIN 7) aus Edelstahl mit 1mm Durchmesser. Hier die Radhalterung mit den eingesetzten Rädern.











Die Radhalterung muß noch etwas bearbeitet werden.











Jetzt erstmal zum Brückenbausatz. Die Seitenteile werden an den Enden für die Radhalterung bearbeitet. Im ersten Bild ist oben der Originalzustand, unten das bearbeitete Seitenteil.







Eine erste "Anprobe".











Dann habe ich die Grubengleise gemacht. Jedes der beiden Grubengleise besteht aus zwei Märklin Spur Z Profilen. Die Schwellen werden aus 1,3mm dickem Epoxydplatinen gefräst.



















Die Schienenprofile müssen parallel mit einem Abstand von 0.9mm aufgelötet werden. Dafür habe ich eine Hilfsvorrichtung aus Aluminium gemacht. Zwischen die Schienenprofile wird ein Aluminiumstreifen mit 0,9mm Dicke gelegt.







Nach dem Löten der Grubengleise geht es mit dem Bausatz weiter. An den Querverbindern werden die Halterungen für die Fußwege abgetrennt, hier mit einer kleinen Kreissäge.







Die "Bühne" aus Seitenteilen und Querverbindern.







Mit eingesetzten Radhalterungen.















Das Bühnengleis wird auch wieder aus einer Platine gemacht. Es wird an die Radhalterungen geschraubt.



















Erste Stellprobe mit Lok. Sieht ja schon ganz gut aus.







Um das Bühnengleis mit Strom vom Grubengleis zu versorgen werden Radschleifer benutzt, die an einem Ende gebogen werden und durch eine Fräsung in der Platine den Kontakt zwischen Radhalterung und Bühnengleis herstellen.























Etwas kniffelig ist die Montage der Grubengleise, sie müssen den passenden Abstand untereinander und zum Bühnenrand haben. Montiert werden sie mit M1 Senkkopfschrauben. Um den passenden Abstand zwischen den Gleisen einzustellen, habe ich Endmaße benutzt.



Es hat aber gut funktioniert, die Bühne rollt leichtgängig über die Schienen...















Der Grubenrand besteht aus Aluminium Z-Profilen. Die Senkkopfschrauben liegen unter den Grubengleisen, sodaß sie nicht sichtbar sind.















Jetzt zum Antrieb. Ich wollte versuchen, die Bühne mittels Magneten von der Unterseite aus zu bewegen. Dafür ist erstmal eine Magnethalterung für die Bühne nötig.















In das Aluminiumteil werden dann fünf 2mm dicke Magnete eingeklebt, als Abstandshalter dienen Messingstreifen.











In eines der langen Z-Profile wird eine Vertiefung für das Kabel des hinteren Endschalters gefräst. Das zweiadrige Kabel wurde dann mit etwas Sekundenkleber fixiert.



Um die Grubengleise mit Strom zu versorgen wird ein 0,8mm Loch zwischen die Gleisprofile in eine der "Schwellen" gebohrt und von unten ein Kabel angelötet.







In der Grube wurden dann an der passenden Stelle zwei Löcher für die Gleiskabel gebohrt. Hier die Grube von unten mit den Leitungen.



Der hintere Lagerblock. In das Loch in der Mitte kommen zwei Kugellager, die mit zwei Aluminiumblechen abgedeckt und fixiert werden. Links ist eine Vertiefung für den Endtaster zu sehen.



Der Endtaster wird an ein Aluminiumstück geschraubt. Eigentlich sollten nur zwei Montagelöcher gebohrt werden, da mir im Lagerblock aber leider ein 2mm Gewindebohrer abgebrochen ist, wurde die dritte Bohrung in der Mitte notwendig.











Der fertige Lagerblock mit eingebauten Kugellagern und Endtaster.











Die Magnete unter der Grube, welche die Bühne bewegen, werden an den Seiten in Führungsstangen geführt. Dies sind 4 mm Edelstahlstangen und Linearlager.







Die Magnete sind wie an der Unterseite der Bühne angeordnet auf einem Aluiminumstück verklebt. Seitlich sind die Linearlager eingepresst. Neben dem Loch in der Mitte, durch das die Spindel führt, sind zwei Aluminium Rundstück mit einem Innengewinde eingepresst, an das die Spindelmuttern geschraubt werden.



Die Trapezgewindespindel hat 6 mm Durchmesser und eine Steigung von 1 mm. Dazu zwei Spindelmuttern aus POM.



Es werden zwei Spindelmuttern verwendet, eine ist fest verschraubt, die andere durch zwei O-Ringe etwas versetzt verschraubt, um das Spiel der Spindel in den Muttern zu beseitigen.



Der Lagerblock auf der Motorseite ist ähnlich aufgebaut wie der andere, hier sind zusätzlich noch vier Gummipuffer für den Motor montiert sowie ein 9 poliger SUB-D Stecker für die Anschlüsse.







Um Schwingungsübertragungen des Motors zu verringern, wird dieser an Gummipuffern befestigt.



Die Übertragung der Motordrehung erfolgt über eine Magnetkupplung.







Hier der montierte Lagerblock der Motorseite mit Verkabelung.























Die komplette Grube von der Unterseite.



Und von oben.











Was noch fehlt ist ein Bedienerhaus - ich verwende das meiner Drehscheibe, da diese ein etwas größeres bekommt. Als erstes ist eine Plattform für das Haus notwendig. Aus einem Stück Neusilberblech und zwei Messingprofilen wird die Plattform zusammengelötet.











Aus Messing Flachstücken und Messing L-Profilen entstehen zwei dreieckige Montagewinkel.



Diese werden an die Plattform gelötet.



In die flachen Messingprofile werden 1mm Gewinde geschnitten, sodaß die Plattform an die Bühne geschraubt werden kann.







Erste Stellprobe mit dem Bedienerhaus.











Auf beide Seiten der Plattform kommen noch Laufstege. Diese bestehen aus Polystyrol Flachprofil und den anfangs abgesägten Haltern für die Brückenfußwege.



Um das Flachprofil auf die gleiche Höhe wie die Plattform zu bekommen, habe ich ein Stück Flachmaterial mit Holzleim (damit man es wieder gut abbekommt) auf die Plattform geklebt. Dann werden die Flachprofile und die Halter angeklebt.



















Später werden die Laufstege noch mit Echtholz beklebt, hier habe ich sie nur probehalber aufgelegt.























Die Antriebseinheit fehlt noch, als erstes werden die Stützen der Antriebswellen aus einem Polystyrol I-Profil gemacht und an die Bühne geklebt.











Die Lager der Antriebswellen habe ich aus dem gleichen I-Profil gemacht, allerdings den oberen Teil seitlich abgefeilt, sodaß ein T-Profil entstanden ist. In die Bohrung wird ein Stück einer 0.5mm² Aderendhülse eingeklebt.















Hier die Antriebswelle (1mm Neusilberdraht) in den Lagern.







Die Lager werden dann auf die Stützen geklebt.















Die Motorattrappe besteht aus mehreren Messingteilen. Das Motorgehäuse habe ich gerändelt. Die Teile werden dann zusammengelötet.















Um den Motor zu befestigen bekommt er noch einen Halter mit M1 Gewinde.



Damit wird er mit einer M1 Senkkopfschraube an die Plattform geschraubt.















Zwei Messingteile stellen das Getriebe zum Antriebsrad dar.











Fehlt noch ein Steuerpult für das Bedienerhaus.







Auch eine Handkurbel ist notwendig, falls mal der Strom ausfällt...







Das ganze mit dem Bedienerhaus...



















Auf der Unterseite des Daches werden zwei Messing Winkelprofile aufgelötet, damit man das Dach jederzeit abnehmen kann.











Um das Bedienerhaus zu befestigen, werden an den Seiten unten zwei 1mm Messinggewindestücke angelötet. Diese werden während des Lötens durch ein Aluminiumstück an der passenden Stelle gehalten.



















Da normale Messingmuttern nicht passen (die Gewindestücke liegen zu nahe an den Plattformhaltern) werden aus 2mm Messingrundstangen zwei Muttern gemacht.







Um von der Grube auf die Laufstege zu gelangen, wird auf jeder Seite eine Leiter angebracht.







Ein Problem habe ich zufällig noch festgestellt : durch die nachgebildete Antriebswelle aus Neusilber werden beide Radhalterungen elektrisch verbunden, es entsteht also ein Kurzschluß zwischen den Gleisen. Also wird die Antriebswelle geteilt und in den Motor ein Kunststoffröhrchen eingeklebt, welches die Antriebswelle isoliert. Der Kunststoffstab ist von beiden Seiten gebohrt, aber nicht durchbohrt, sodaß die Antriebswellen sich nicht berühren können.











Die einzelnen Riffelbleche sind mit dünnen Messingblechstreifen verlötet, an den Enden ist ein Stück Rundmessing aufgelötet, welches in passende Löcher der Bühnengleisplatine paßt.















Die Steuerung :











An der RS232 Schnittstelle kann ein Bedienteil angeschlossen werden oder der Microcontroller mit dem Programm geladen werden.

Es gibt drei Möglichkeiten, die Schiebebühne zu steuern :
Stand-Alone Betrieb : DIL Schalter 1 auf ON. Die Steuerung erfolgt mit den drei Tasten auf der Platine :
Taste 1 - nach links fahren.
Taste 2 - Synchronisation (Gleis 1) oder Nothalt, während die Bühne fährt.
Taste 3 - nach rechts fahren.

Wird Taste 1 oder Taste 2 nur kurz gedrückt, wird das nächste Gleis angefahren. Hält man die Taste gedrückt, wird solange gefahren bis die Taste losgelassen wird.

Mit Bedienteil : DIL Schalter 1 auf ON. Die Steuerung erfolgt über das Bedienteil.



SX-Bus : DIL Schalter 1 aud OFF. Die Steuerung erfolgt über den SX-Bus (Rautenhaus SLX815 kompatibel).

Es können maximal 8 Gleispositionen angefahren werden. Die Position des Gleises 1 liegt fest, es ist die Synchronisationsstellung (ganz links). Alle anderen Gleispositionen können frei eingestellt werden (ein Mindestabstand von 25mm zwischen zwei Gleisen kann nicht unterschritten werden).

Je nach Betriebsart kann die Einstellung auf drei Wegen erfolgen.
Im Stand-Alone Betrieb erfolgt das Anfahren und Speichern der Gleisabgänge mittels der drei Taster auf der Platine.
Mit Bedienteil oder SX-Bus wird der Gleisabstand (Gleismitten) in mm eingegeben.
Der Abstand beträgt standartmäßig (Werkseinstellung) 31 mm passend zum Lokschuppen Vollmer 47605.

Ich habe die Schiebebühne mal zum Testen in ein Holzbrett eingebaut.















Hier zwei Filme.