Kranbrücke
Für mein BW fehlt mir noch eine Kranbrücke mit Bekohlungskran. Gibt es natürlich als Bausatz, z.B. von Kibri oder Faller. Die Bausätze sind mir allerdings nicht filigran genug, außerdem wollte ich versuchen, das ganze mit Motoren in Bewegung zu setzen.
Also mal wieder Selbstbau. Von B&K (Bochmann & Kochendörfer) gab es mal einen Bausatz einer Kranbrücke (in H0), die habe ich als Vorbild genommen (Fotos aus dem Internet).
Zuerst das Fahrwerk aus zwei Messing U-Profilen.
Die Räder sind aus Neusilber mit 6 mm Durchmesser.
Die Seitenteile bestehen aus gleichschenkligen 1 mm Messing L Profilen. Um sie passend zu verlöten habe ich eine Hilfsvorrichtung zum Fixieren der Profile gemacht.
Zwei Seitenteile werden durch zwei Messingteile verbunden, die Knotenbleche darstellen. Durch die Messingteile haben die beiden Seiten den passenden Abstand.
Für die Montage der Seitenteile auf das Fahrwerk fehlen noch Dreieckförmige Teile.
Die Teile wurden dann mit den Seitenteilen auf das Fahrwerk geklebt (Sekundenkleber).
Dann noch zwei Messingteile (Getriebegehäuse) gefräst.
Die beiden Seitenteile wurden dann noch mit angeklebten Querstreben versehen.
Zum Testen habe ich die beiden Seitenteile mal mit einem Holzstück als Brücke verbunden.
Als nächstes habe ich die Kopfteile der Brücke aus Messingprofilen gelötet. Auch hier mit einer Hilfsvorrichtung zur Fixierung der Profile.
Zwei Teile wurden dann mit Knotenblechnachbildungen im passenden Abstand zusammengeklebt.
Zur elektrischen Isolation wurde in die Teile, die die Seitenteile aufnehmen, eine Kunststofffolie eingeklebt.
Die Seitenteile der Brücke bestehen aus Messing I Profilen.
In die Profile wurden dann beidseitig in regelmäßigen Abständen noch Verstärkungsbleche eingeklebt.
Um die Seitenteile der Brücke mit den Kopfteilen rechtwinkelig zu verkleben, habe ich eine Montagevorrichtung gebaut.
Hier das Ergebnis :
Die Seitenteile sind mit Verstrebungen verbunden, dafür brauchte ich wieder eine Haltevorrichtung.
Dann noch ein paar Knotenbleche...
Die Teile werden dann in die Seitenteile geklebt...
Als nächstes habe ich die Platinenteile für das Krangleis der Brücke gefräst.
Mittels einer Hilfsvorrichtung habe ich dann das Gleisprofil auf die Platine gelötet.
Die Platinen mit den Gleisen wurden dann mit 2K Kleber auf die Kranbrücke geklebt.
Auf den unteren Absatz der Platine wurde noch ein Bronzestreifen geklebt.
Ans Ende des Krangleises gehört ein Anschlag. Dieser besteht aus einem hochkant montiertem Stück Gleisprofil.
An einer Seite hat die Kranbrücke einen Laufsteg mit Geländer. Dafür habe ich Stücke eines Messing L-Profils benutzt.
Diese bekommen noch eine Einfräsung.
In die Einfräsung wird ein Messingblechstreifen eingelötet.
Das Geländer wurde dann angeklebt.
Testweise habe ich mal Bretter aufgelegt, in die Löcher kam ein 0,3 mm Neusilberdraht...
Leider hatte ich bezüglich der Maße einen Denkfehler begangen, das Geländer ist zu niedrig...
Also das ganze nochmal mit einem höheren Profil...
Jetzt kam ein etwas schwierigerer Teil : die Montage der Seitenteile mit der Brücke. Damit das ganze rechtwinkelig wird, habe ich eine Montagehilfe angefertigt. Die Seitenteile werden mit Sekundenkleber angeklebt.
Dann kommt noch eine Verstrebung zwischen Seitenteil und Brücke, auch diese elektrisch isoliert, deshalb das Kunststoffprofil.
Das Ergebnis :
Der Antriebsmotor der Kranbrücke befindet sich auf dem Laufsteg, die Kraftübertragung nach unten erfolgt über Wellen, die ich auch nachgebildet habe. Zuerst die senkrechten Wellen.
Motorkasten und horizontale Wellen mit 90° Umlenkgetriebe.
Das Endergebnis :
Weiter gehts mit den Gleisen der Kranbrücke. Für die geplante Motorisierung des Bekohlungskrans werden vier Stromanschlüsse gebraucht.
Zwei stellen die Gleise dar, für die weiteren zwei habe ich die Schienen als Schleifbahn um 180 Grad gedreht eingebaut. Hier ein Test :
In eine Polystyrolplatte von 3mm Dicke werden zwei Nuten eingefräst, die Schienen dann eingeklebt.
Für die Kontaktierung der Gleise habe ich Achsenschleifer zweckentfremdet.
An den Seiten der Kranbrücke habe ich innen ein kleines Stück Epoxydplatine angeklebt und darauf die gefederten vergoldeten Schleifkontakte angelötet. Ein Stahlstück mit Loch hat die Kontakte während des Lötens fixiert.
Die Seitenteile der Kranbrücke haben auf der Unterseite mittig einen Magneten. Der Antrieb erfolgt durch Magnete, die unter der Polystyrolplatte der Gleise bewegt werden. Dazu werden zwei Linearführungen mit Blockwagen benutzt.
Auf dem Wagen ist ein Aluminiumteil verschraubt, was den Magneten trägt und die Kunststoffmutter für die Trapezgewindespindel enthält.
Die Trapezgewindespindeln sind an beiden Enden in Kugellagern gelagert.
Um beide Spindeln synchron zu bewegen, sind sie mit einem Zahnriemen gekoppelt.
Der Antrieb erfolgt über einen Schrittmotor. Ist hier zwar eigentlich nicht nötig, da keine genaue Positionierung erforderlich ist, aber ein Getriebemotor, den ich zuerst verwendet hatte, war vom Laufgeräuch
her lauter. Der Schrittmotor ist mit Gummipuffern befestigt und überträgt die Drehung über eine Magnetkupplung, daher werden Laufgeräusche gedämpft.
An beiden Enden sind Endtaster angebracht (das grüne Teil im ersten Bild ist vom Taster), die Taster und Gleise/Schleifbahnen sowie der Motor werden über einen 15poligen SUB-D Stecker kontaktiert.
Hier der Blockwagen mit dem Magneten von oben, er liegt dann unter der Polystyrolplatte mit den Gleisen und Schleifbahnen.
Für die Gleise habe ich noch Anschlagpuffer gemacht.
Für die Nachbildung der Betonwände des Tiefbansens habe ich einzelne Teile mit dem 3D-Drucker gedruckt.
Der Tiefbansen ist in einzelne Abschnitte unterteilt, auch die Trennwände sind aus dem 3D-Drucker.
Die Oberseite des mittleren Teils wurde noch mit Spachtelmasse geglättet, für die Stahlschutzprofile habe ich noch Ausfräsungen angebracht.
Die Stahlschutzprofile sind aus dunkel brünierten Messingprofilen.
So sieht der Tiefbansen dann aus :
Fehlt noch das Hochgleis für die Selbstentladewagen, die den Bansen befüllen. Ich habe dazu für die Blechträgerbrücken als Ausgangsbasis eine Kato Brücke verwendet. Diese wurde in einzelne Teile zersägt.
Was noch etwas aufwendig wurde ist das Gleis für die Blechträgerbrücken. Da das Gleis sichtbar ist, würde man die unter dem Gleis befindlichen Kunststoffstücke sehen, die die Schwellen verbinden.
Außerdem hat das Oberteil der Blechträgerbrücke in bestimmten Abständen Pinne, die die Schwellen halten. Der Pinabstand unterscheidet sich auch minimal an den Stellen, wo die Brückensegmente zusammenstoßen,
von den Abständen auf der Brücke.
Wegen dieser beiden Probleme habe ich aus gebrauchten Minitrixgleisen die Schwellen ausgeschnitten und einzeln mit Sekundenkleber an die Gleisprofile geklebt. Damit die (unterschiedlichen) Pinabstände passen,
habe ich beim Ankleben eine Schablone benutzt.
Fertig sieht das ganze so aus :
Hier mit Kranbrücke und Selbstentladewagen :
Fortsetzung folgt....