Anleitung Interface 2

Übersicht

Mittels des Interface können über einen Computer Loks, Weichen etc. gesteuert werden. Sind Gleisbesetztmelder an den SX - Bus angeschlossen, kann der Belegtzustand der Gleise abgefragt werden. Bei Verwendung des Central - Control 2000 können die Lokdekoder programmiert werden.

Anschlüsse

Das Interface besitzt sechs DIN Buchsen, je zwei DIN Buchsen für den SX0 - Bus, zwei für den SX1 - Bus sowie zwei für den SX2 - Bus. Weiterhin gibt es zwei DIL - Schalter zum Einstellen der Baudrate sowie eine 9 - polige SUB - D Buchse zum Anschluß an den PC.

Anschluß an die SX - Busse

Mittels eines DIN - Überspielkabels (an beiden Enden 5 - polige Stecker (180 Grad)) wird das Interface an die SX - Busse der Zentrale angeschlossen. Der SX0 - Bus muß immer angeschlossen werden, da hierüber das Interface mit Strom versorgt wird. Hat die verwendete Zentrale nur einen SX - Bus (Central - Control 2000), wird er an die Buchsen für den SX0 - Bus angeschlossen. Hat die Zentrale zwei (Rautenhaus, MÜT) oder mehr SX - Busse werden die weiteren SX - Busse an die SX1 - und SX2 - Buchsen angeschlossen.
Die SX0 - Bus Anschlüsse sind die beiden Buchsen auf der linken Seite, die SX1 - und SX2 - Anschlüsse befinden sich auf der rechten Seite. Die beiden rechten Buchsen sind der SX1 - Bus, die beiden linken Buchsen der SX2 - Bus.

Einstellen der Baudrate

Die Baudrate wird an den zwei DIL - Schaltern eingestellt:

Baudrate Schalter 1 Schalter 2
9600 aus aus
19200 aus an
38400 an aus
57600 an an

Um die Baudrateneinstellung zu ändern, muß das Interface nicht ausgeschaltet werden, der an den DIL - Schaltern eingestellte Wert wird sofort übernommen.

Anschluß an den Computer

PC haben heute einen 9 - poligen SUB - D Stecker an der seriellen Schnittstelle. Es wird dann ein Verlängerungskabel mit 9 -poliger SUB - D Buchse (PC) sowie 9 - poligem SUB - D Stecker (Interface) benötigt, die Anschlüsse müssen 1 zu 1 durchverbunden sein (also PIN 1 Buchse = PIN 1 Stecker etc.). Beim Selbstbau des Kabels kann nach folgendem Schema vorgegangen werden:

PC (9 polige Buchse)        Interface (9 poliger Stecker)
        PIN 2 --------------------------- PIN 2
        PIN 3 --------------------------- PIN 3
        PIN 5 --------------------------- PIN 5
        PIN 6 --------------------------- PIN 6
        PIN 7 --------------------------- PIN 7
        PIN 8 --------------------------- PIN 8

PC (25 polige Buchse)        Interface (9 poliger Stecker)
        PIN 3 --------------------------- PIN 2
        PIN 2 --------------------------- PIN 3
        PIN 7 --------------------------- PIN 5
        PIN 6 --------------------------- PIN 6
        PIN 4 --------------------------- PIN 7
        PIN 5 --------------------------- PIN 8

Das Interface verwendet nur die Anschlüsse PIN 2, PIN 3 sowie PIN 5 seines 9 poligen Steckers, die anderen Leitungen dienen dazu, den Hardware - Handshake des PC abzuschalten, sie sind nicht immer nötig (hängt vom verwendeten Programm ab).

Einstellen der Schnittstelle

Die Schnittstelle des Computers muß (außer auf die passende, am Interface eingestellte Baudrate) noch auf folgende Parameter eingestellt werden: 8 Datenbits, keine Parität, 1 oder 2 Stop Bits, kein Handshake (Xon,Xoff bzw. RTS/CTS).

Programmierung

Beim Lesen oder Schreiben werden immer 2 Byte direkt hintereinander an das Interface übertragen. Das erste Byte ist das Adressbyte, das zweite das Datenbyte. Pausen zwischen den Bytes sollten nicht auftreten, sie könnten zu Fehlinterpretationen beim Interface führen.

Schreiben

Beim Schreiben werden 2 Bytes an das Interface übertragen, das erste Byte enthält die Adresse, in die das zweite Byte (Datenbyte) geschrieben wird. Damit das Interface eine Schreiboperation durchführt, muß im ersten Byte (Adressbyte) das Bit 7 gesetzt werden.
Um z.B. den Wert 20 in die Adresse 58 zu schreiben, müssen 128 + 58 und 20 an das Interface gesendet werden. Durch die Addition von 128 zu der Adresse 58 wird das Bit 7 der Adresse gesetzt.
Schreiben

Lesen

Auch hier werden wieder zwei Bytes an das Interface geschickt, das erste Byte ist die Adresse, deren Inhalt ausgelesen werden soll. Das zweite Byte ist ein Dummybyte, der Inhalt ist beliebig, da das Interface mit diesem Byte nichts macht. Nachdem das Interface das erste Byte (Adresse) empfangen hat, schickt es ein Byte mit dem Inhalt dieser Adresse an den Computer zurück.
Werden z.B. die Bytes 39 und 0 an das Interface geschickt, wird nach Empfang der Adresse 39 vom Interface (während vom PC noch die 0 gesendet wird) der Inhalt der Adresse 39 zurückgeschickt.
Lesen

Die Selectrix Adressen

Im Selectrix System sind 112 Adressen (0 - 111) verfügbar. Die meisten sind frei verfügbar für Loks, Belegtmelder, Weichen etc. Einige dienen der Programmierung und zur Übertragung von Statusinformationen. Hier die Adressen im einzelnen :
Adresse   Inhalt
0 - 103 frei verfügbar
104, 105 Übertragen Daten bei Decoderprogrammierung
106 Anforderungskanal
107, 108 nicht benutzbar
109 Zustandskanal
110 Systemkanal
111 Multiplexkanal, Uhrzeit

Datenbyte bei Loksteuerung

Wird eine Lok gesteuert, haben die Bits des Datenbyte folgende Bedeutung :
Daten Lok
Bit 7 : Z Zusatzfunktion 0 - aus, 1 - an
Bit 6 : L Licht 0 - aus, 1 - an-
Bit 5 : R Fahrtrichtung, 0 - vorwärts, 1 - rückwärts
Bit 4 - 0 : F Fahrstufe 0 bis 31

Datenbyte bei Besetztmelder

Bei einem Besetztmelder haben die Bits des Datenbyte folgende Bedeutung :

Daten Belegtmelder

Bit 7 - 0 : B8 - B1 Gleisabschnitt 8 bis 1, 0 - frei, 1 - besetzt

Umschaltung SX - Busse

Über die Adresse 126 kann der SX - Bus angewählt oder abgefragt werden, auf den das Interface zugreift.

Betriebsstatus

Bit 1 - 0 : SX - Bus 0 bis 2

Betriebsstatus

Über die Adresse 127 kann die Gleisspannung ein- und ausgeschaltet oder der Zustand der Gleisspannung abgefragt werden.

Betriebsstatus

Bit 7 : S - Gleisspannung, 0 - aus, 1 - an

Lokdecoderprogrammierung mit Central-Control 2000

Ist das Interface an ein Central-Control 2000 angeschlossen, können die Lokdecoder nach folgendem Verfahren programmiert werden:

- Prüfen, ob Programmierung frei ist (Adresse 109, Bit 6)

- Wenn die Gleisspannung an ist (Adresse 109, Bit 7), Gleisspannung ausschalten (Bit 7, Adresse 127)

- Programmierfunktion anfordern (Adresse 106, Bit 6 auf 1)

- Es erfolgt nach 1 bis 2 Sekunden eine Meldung über die Einschaltung der Programmierfunktion (Adresse 109, Bit 6 = 1 und Bit 5 = 1).
Lesen
- Adresse 106 Bits 0 - 2 auf 001 setzen (Selectrix), Bit 3 auf 0 (lesen), Bit 7 auf 1 (lesen ausführen).

- Nach 1 bis 2 Sekunden wechselt Bit 5 der Adresse 109 von 0 auf 1 (lesen erfolgt).
   In Adresse 104 und 105 stehen die Daten des Decoders.
Programmieren
- Die zu programmierenden Decoderdaten müssen in Adresse 104 und 105 geschrieben werden.

- Adresse 106 Bits 0 - 2 auf 001 setzen (Selectrix), Bit 3 auf 1 (programmieren), Bit 7 auf 1 (programmieren ausführen).

- Nach 1 bis 2 Sekunden wechselt Bit 5 der Adresse 109 von 0 auf 1 (Programmierung erfolgt).

- Programmierfunktion wieder freigeben (Adresse 106 Bit 6 wieder auf 0 setzen).

Adresse 109 :
Adresse 109

Bit 7 : G - Zustand Gleisspannung, 0 - aus, 1 - an
Bit 6 : P - Programmierfunktion, 0 - frei, 1 - belegt
Bit 5 : B - Bereit, 0 - Zentrale nicht bereit, 1 - Zentrale bereit
Bit 4 : K - Kurzschluß der Gleisspannung, 0 - OK, 1 - Kurzschluß
Bit 3 - 0 : M - Betriebsmodus

Adresse 106:
Adresse 106
Bit 7 : A - Befehl ausführen (Programmieren, Lesen)
Bit 6 : P - Programmierfunktion anfordern
Bit 5 - 4 : 0 - keine Funktion
Bit 3 : B - Befehl, 0 - Lesen, 1 - Programmieren
Bit 2 - 0 : M - Modus Decoder, 001 - Selectrix

Adresse 104:
Adresse 104
Bit 7, 6 : I - Impulsbreite, 00 - 1, 01 - 2, 10 - 3, 11 - 4
Bit 5 - 3 : B - Beschleunigung/Bremsen, 1 - 7 (000 - 111)
Bit 2 - 0 : H - Höchstgeschwindigkeit, 1 - 7 (000 - 111)

Adresse 105:
Adresse 105
Bit 7 : S - Signalhalteabschnitt, 0 - 1 Abschnitt, 1 - 2 Abschnitte
Bit 6 - 0 : A - Adresse 0 bis 103

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